Es geht alles, aber eben anders.

Ernährung bei Multipler Sklerose (MS)

Es gibt keine spezielle „MS -Diät", mit der eine Heilung der Erkrankung erzielt werden kann. Doch man weiß auch, dass eine falsche Ernährung einen ungünstigen Krankheitsverlauf fördern kann. Inzwischen gesammelte Erfahrungswerte mit verschiedenen Ernährungskonzepten können bei der Lebensmittelauswahl hilfreich sein.

Einige Bestandteile von Nahrungsmitteln können die entzündlichen Prozesse bei Multipler Sklerose beeinflussen. Untersuchungen haben gezeigt, dass im Überfluss genossene tierische Fette die Entzündungsprozesse bei Multipler Sklerose verstärken, während Fisch- und Pflanzenöle diesen Prozessen entgegenwirken.

Auch Antioxidantien haben in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung in der Ernährung. Zu ihnen zählen die Vitamine A, C und E, Beta-Karotin (eine wichtige Vorstufe des Vitamin A) sowie die Spurenelemente Kupfer, Selen und Zink. Durch ihre Wirkung als „Radikalfänger" beeinflussen sie das Entzündungsgeschehen im Körper positiv.

Bei Multipler Sklerose empfiehlt sich eine vorwiegend lactovegetarische Kost. Dabei wird weitgehend auf Fleisch, tierische Fette, Eier und Eiprodukte verzichtet. Fettarme Milch und Milchprodukte werden jedoch aufgrund ihres Kalziumgehalts empfohlen.

Wir können folgende ausgewogene Ernährungsweisen für Menschen mit MS empfehlen:

  • Bevorzugen Sie pflanzliche Lebensmittel sowie Milch und Milchprodukte.
  • Versuchen Sie nicht öfter als zwei Mal die Woche kleine Fleischmahlzeiten zu sich zu nehmen. Bevorzugen Sie fettarmes Fleisch und Wild. Meiden Sie fettes Fleisch bzw. fette Wurstwaren und Innereien.
  • Essen Sie mindestens zweimal pro Woche eine Fischmahlzeit. Bevorzugen Sie fettreiche Fische, z. B. Lachs und Hering.
  • Verzichten Sie möglichst auf tierische Fette wie Butter und Schmalz. Ersetzen Sie diese durch pflanzliche Fette wie Diätmargarine und kaltgepresste Öle wie Raps-, Soja- und Leinöl.
  • Verwenden Sie Ei-Ersatzprodukte. Essen Sie möglichst nicht mehr als zwei Eigelb die Woche.
  • Bevorzugen Sie fettarme Milch- und Milchprodukte.
  • Bauen Sie täglich viel Obst und Gemüse in Ihren Speiseplan ein.
  • Essen Sie täglich Vollkornprodukte sowie Nüsse.
  • Trinken Sie mindestens 1,5 l Mineralwasser oder kalorienarme Getränke (z. B. Fruchtschorlen) am Tag.
  • Bewegen Sie sich täglich, möglichst an der „frischen" Luft.
  • Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein.
  • Alkohol, Rauchen und Stress können Entzündungsprozesse verstärken. Achten Sie im Alltag auf eine gesunde Lebensweise.

Eine Ernährungsumstellung kann jedoch auf keinen Fall die medikamentöse Therapie ersetzen, sondern diese allenfalls unterstützen.






Warum du auf Nachtschattengewächse bei Multiple Sklerose verzichten solltest

Was sind Nachtschattengewächse?

Nachtschattengewächse bei Multiple Sklerose können zu einigen Problemen führen. Sie sind Nutzpflanzen von denen einige Arten zum Verzehr geeignet sind. Einige Sorten sind neurotoxisch. Ein Neurotoxin ist ein Gift welches speziell deine Nerven angreift! Die Giftstoffdichte variiert von Sorte zu Sorte.
Zu den Nachtschattengewächsen zählen:

Tomaten
Tomarillo
Auberginen
Kartoffeln
Paprika
Cayennepfeffer
Artischocke
Melone
Chillischoten
Engelstrompete
Stachelbeere
Heidelbeere
Tabak
Stechapfel

Nachtschattengewächse haben ihren Namen (höchstwahrscheinlich) aufgrund ihrer medizinischen Wirkung. Sie wurden im Mittelalter gegen Albträume eingesetzt. Sorten wie die Tollkirsche nannte man aufgrund ihrer LSD-ähnlichen Wirkung auch Hexenkraut!
Nachtschattengewächse fördern Entzündungen

Nun zum eigentlichen Problem.

Nachtschattengewächse haben den Ruf Entzündungen und Nervenschmerzen auszulösen. Der Grund dafür sind Alkaloide. In zu hohen Mengen führen sie zu Lähmungen des zentralen Nervensystems. Deshalb sollten Nachtschattengewächse bei Multiple Sklerose gemieden werden. Es wird angenommen, dass Personen mit einem angegriffenen Nervensystem empfindlicher auf Alkaloide reagieren als gesunde Menschen.

Natürlich sind die Alkaloidmengen in Kartoffeln, Tomaten und Paprikaschoten nicht so hochkonzentriert, dass sie dein Nervensystem lahmlegen. Sie können aber sehr wohl für stechende Nervenschmerzen und Empfindungsstörungen sorgen. Es wird sogar angenommen, dass ein Großteil der Athritisfälle in den USA fehldiagnostizierte Nebenwirkungen von Nachtschattengewächsen sind. (Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung) Deshalb sollte man auf Nachtschattengewächse bei Multiple Sklerose verzichten!
Wie finde ICH heraus welche Nachtschattengewächse Multiple Sklerose verschlimmern?

Das ist der schwierige Teil. Um eine Unverträglichkeit an dir selbst zu testen, musst du erst einmal drei Monate auf alle Nachtschattengewächse verzichten. Genau – 90 Tage keine Kartoffeln, keine Tomaten, Paprika oder Chilischoten.

Aber keine Sorge. Am Anfang fällt es dir vielleicht schwer, aber wenn es hilft ist es IMMER (wirklich IMMER) einen Versuch wert oder? Außerdem sind alle Rezepte auf unserer Seite frei von Nachtschattengewächsen. Damit wollen wir dir die Aussortierung leichter machen. Unser MS-Superfood findest du hier.
Wenn du überhaupt nicht auf Tomaten Auberginen und Kartoffeln verzichten kannst, musst du nach diesen drei Monaten ein Lebensmittel der Liste oben wieder mit in deinen Speiseplan einbauen. Aber wirklich immer nur eine Sorte nach der Anderen! In den nachfolgenden Tagen bzw. Wochen, achtest du darauf ob deine Symptome zurückgekehrt sind. Kehren sie zurück, lass sie wieder weg.
Wie ich herausgefunden habe, dass Nachtschattengewächse bei Multiple Sklerose schaden

Vor meiner Ernährungsumstellung habe ich damals starke Beschwerden während einer Chilidiät gehabt. Kidneybohnen, Chilischoten und Tomatensoße waren scheinbar zuviel. Ich hatte Nervenschmerzen, war mega gereizt konnte schlecht schlafen und war dementsprechend unausgeglichen. Es waren zu der Zeit einfach zu viele Alkaloide und zu viele Lektine! Wenn dich das Thema Lektine interessiert, gehe ich da gerne in einem weiteren Beitrag noch einmal genau drauf ein! Lass es mich wissen!
Wenn du eine positive Entwicklung deiner Beschwerden feststellen kannst, lasst die Nachtschattengewächse weg und bleib einfach dabei. Nie habe ich versucht Kartoffeln und Co in meinen Ernährungsplan zurück zu integrieren. Ich verzichte seit knapp einem Jahr auf Nachtschattengewächse und habe nur noch sehr selten Nervenschmerzen und fühle mich im Allgemeinen vitaler! Ich habe auch nicht mehr diese ätzenden Erschöpfungszustände.

Wenn du das Durchhaltevermögen hast, streiche sie von deinem Ernährungsplan und ersetze sie mit anderen, besseren Lebensmitteln. Ein Versuch ist es allemal wert. In unserer Rezepte Rubrik findet ihr viele gesunde Mahlzeiten, die euch dabei helfen die 90 Tage durchzuhalten!
Katis Fazit

Alkaloide in Nachtschattengewächsen bei Multipler Sklerose schaden mehr als sie nützen! Im Selbstversuch konnte ich nach dem Weglassen von Kartoffeln, Tomaten und Chili eine rasche Verbesserung meiner Symptome feststellen. Ich sehe deshalb auch keinen Grund die oben genannten Lebensmittel in irgendeiner Form wieder in meine Ernährung zu integrieren. Es gibt tolle Alternativen, wie ich festgestellt habe. Solltet ihr allerdings nicht komplett auf Nachtschattengewächse verzichten können, solltet ihr sie meiner Meinung nach reduzieren und weitestgehend meiden. Eine kleine Besserung werdet ihr damit wohl auch erzielen. Und wenig ist doch immer besser als gar nicht?!

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Nachtschattengewächsen gemacht? Haben sie eure Multiple Sklerose beeinflusst? Oder verzichtet ihr bereits auf Tomaten, Kartoffeln und Co? Lasst es mich in den Kommentaren wissen. Ich würde gerne wissen wie ihr dazu steht.
 

 

Obst und Gemüse fördern die Gesundheit

Obst und Gemüse fördern die Gesundheit

Eine gängige Empfehlung lautet 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag, das entspricht rund 650 g, genauer gesagt:

  • 3 Portionen etwa 400 g Gemüse und
  • 2 Portionen etwa 250 g Obst.

Damit werden wertvolle Nährstoffe zugeführt, die unsere Gesundheit fördern, z. B. sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Die in Obst und Gemüse enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe geben nicht nur Pflanzen ihre Farbe, sie haben auch vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen: Sie dienen als Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde, Bakterien oder Viren und wirken als Wachstumsregulatoren. Sie zählen zwar nicht zu den lebensnotwendigen Nährstoffen, haben aber Einfluss auf viele Stoffwechselprozesse. Weitere mögliche Gesundheitseffekte sind, dass sie das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen senken, Blutgefäße erweitern, den Blutdruck senken, Entzündungen hemmen und antibakterielle Wirkungen entfalten. In der Tabelle finden Sie eine Auswahl über die möglichen gesundheitsfördernden Wirkungen einiger sekundärer Pflanzenstoffe. Dieser liegen zahlreiche Ergebnisse aus Studien zum Einfluss dieser Stoffe auf das Risiko für die Entstehung verschiedener Krankheiten beim Menschen zugrunde.

Übersicht zu sekundären Pflanzenstoffen: Worin sind sie enthalten und welche möglichen Effekte haben sie?

Sekundäre Pflanzenstoffe: Quellen und Wirkungen

Vitamine

Eine Obstmahlzeit leistet einen wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung bei MS. Sie enthält die wichtigen Antioxidantien Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin, die wichtigste Vorstufe des Vitamin A. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist für gesunde Menschen die Versorgung mit diesen Vitaminen ausreichend. Bei Menschen mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wie
z. B. Multipler Sklerose kann der Bedarf an Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin höher liegen, da durch den Entzündungsprozess verstärkt freie Radikale entstehen. Freie Radikale können den Entzündungsprozess im Körper weiter vorantreiben oder möglicherweise auch auslösen.

Durch eine gesunde Lebensweise kann man bedingt Einfluss auf die Entstehung freier Radikale und ihre schädigende Wirkung nehmen. Dazu gehören beispielsweise der tägliche Aufenthalt an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Zufuhr an antioxidativ wirkenden Radikalfängern wie Vitamin E, Vitamin C und Beta-Karotin. Sie helfen die Bildung von entzündungsauslösenden Stoffen zu unterdrücken und sind am Abbau freier Radikale beteiligt.

Beta-Karotin: Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist vor allem in gelben, grünen und roten Gemüsesorten (z. B. Paprika, Brokkoli, Tomate, Möhren, Spinat) und einigen Früchten (z. B. Aprikose, Mango, Honigmelone) enthalten. Tipp: Wenn Sie Beta-Karotin-reiche Lebensmittel mit ein wenig Fett zubereiten bzw. verzehren, wird das Vitamin besser aufgenommen. Auch der „Verarbeitungsgrad" der Nahrungsmittel ist wichtig: Aus rohen Möhren wird Beta-Karotin kaum vom Körper aufgenommen, gedünstet oder sehr klein geraspelt sieht es schon viel besser aus.

Vitamin E: Zu den besten Lieferanten aus der Nahrung zählen Pflanzenöle (z. B. Raps-, Weizenkeim- oder Sonnenblumenöl), Nüsse, Mandeln, Ölsaaten (z. B. Leinsamen) sowie Hafervollkorn.

Vitamin C: Reichlich enthalten ist es z. B. in Zitrusfrüchten, Sanddornsaft, Erdbeeren, schwarzen Johannisbeeren, Sauerkraut, Blumenkohl, Brokkoli und Paprika.

Obst kann als gesunde Zwischenmahlzeit in Salaten, Hauptgerichten oder Desserts täglich auch mehrmals Verwendung finden.

 

Interview zur Ernährung bei MS

Interview zur Ernährung bei MS
MS und Ernährung – Tipps von der Expertin

Bei der ausgewogenen Ernährung zählt das Ganze: In der Nahrungsaufnahme ist nicht nur die absolute Menge entscheidend, sondern das Verhältnis. Bei Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren sollte es kleiner als 5 zu 1 sein. Das heißt, man sollte höchstens fünf Mal so viel Omega-6 -wie Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen. Zunächst denkt man, das ist doch viel zu viel Omega-6-Fettsäure. Doch dabei ist zu bedenken, dass diese in viel mehr Nahrungsmitteln enthalten ist als nur in Fleisch. Deshalb schafft man mit einer einfachen Regel einen guten Ausgleich: Zwei Mal pro Woche Fisch.

Mut zur Gelassenheit: Unlängst ist eine Studie veröffentlicht worden, die über mehr als 25 Jahre den Einfluss von Alkohol und Kaffee auf das Risiko von Frauen, MS zu bekommen, untersucht hat. Die Auswertung ergab: Es gibt keine eindeutige Assoziation zwischen Alkohol- und Kaffeegenuss und dem Auftreten von MS. Deshalb sage ich immer: Die Dosis macht das Gift. Alles in Maßen! Man darf auch mal ungesund essen, ein Glas Wein trinken und eine Nacht durchmachen.

Gleiche Regeln für alle: Letztendlich gelten auch für MS Patienten die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese besagen: Ernähren Sie sich vegetarisch orientiert mit ein bis zwei Fleischmahlzeiten pro Woche. Verzichten Sie auf versteckte Fette wie Schokolade, Wurst, Marmeladen, Konfitüren, Süßigkeiten und dergleichen.

 

 


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